Projekt „Sea Zero“:
Hurtigruta, MS Nordkapp Projekt „Sea Zero“:

Hurtigruten Norwegen plant den Bau des ersten emissionsfreien Postschiffs bis 2030. Gemeinsam mit 13 Partnern aus Forschung und Schifffahrt startet nun die Forschungs- und Entwicklungsphase des Projekts „Sea Zero“. Das Projektteam hat sich zum Ziel gesetzt, innovative und emissionsfreie Lösungen für die Zukunft der Passagierschifffahrt zu entwickeln. Auf der Grundlage modernster Forschung wollen die Partner bis 2030 das energieeffizienteste und nachhaltigste Passagierschiff bauen, das es je gab.

Das Projekt „Sea Zero“ wird mit sieben Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln gefördert und verfügt zum Start der Forschungs- und Entwicklungsphase über ein Gesamtbudget von 13 Millionen Euro. In dieser Phase steht die Entwicklung zukunftsweisender Lösungen für Energieeffizienz, modernste Batterien, Antriebstechnologien, Rumpfdesign, nachhaltige Bauverfahren und Hotelbetrieb an Bord im Vordergrund, um den Energieverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren.

Das Projekt baut auf der 130-jährigen Pionierarbeit von Hurtigruten auf und verfolgt das Ziel, emissionsfreie Schiffe zu entwickeln, die speziell an die Erfordernisse der norwegischen Küste angepasst sind. Das erste Schiff soll bis 2030 ausgeliefert werden. Da derzeit nur 0,1 Prozent aller Schiffe weltweit über emissionsfreie Technologie1 verfügen, wird das Projekt von Hurtigruten Norwegen einen bedeutenden Einfluss auf die Nachhaltigkeit der Branche und die Zukunft des Reisens haben.

Die Forschungsphase wird zwischen 2023 und 2025 stattfinden und in ein neues Bauprojekt münden. Das Projektteam strebt an, dass die neuen Schiffe keine Emissionen abgeben, weder ins Meer noch in die Atmosphäre. Ein potenzieller Schlüssel zum Erfolg ist die erhebliche Senkung des Energieverbrauchs.

„Wir wollen das energieeffizienteste Passagierschiff aller Zeiten bauen. Wir werden alles dafür tun, um den Energieverbrauch, den Abfall und die Emissionen auf ein Minimum zu reduzieren“,

sagt Gerry Larsson-Fedde, Senior Vice President for Marine Operations bei Hurtigruten Norwegen.

„Die Konsumenten werden die Nutzung von Schweröl oder Klimaziele, die weit hinter dem Pariser Abkommen zurückbleiben, nicht länger hinnehmen. Emissionsfreie Schiffe sind der Durchbruch, den die Branche braucht“,

ergänzt Larsson-Fedde.

Einer der Schwerpunkte des Projekts ist der Hotelbetrieb an Bord, der mitunter bis zu 50 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs des Schiffs ausmacht. Die Entwicklung neuer Energielösungen für diesen Bereich wird für den Erfolg des Projekts entscheidend sein, da die Abwärme der Motoren nicht als Wärmequelle zur Verfügung steht, wenn Batterien die herkömmlichen Motoren ersetzen.

Die Partner möchten mit dem Projekt „Sea Zero“ zeigen, dass emissionsfreie Passagierschiffe innerhalb weniger Jahre Wirklichkeit werden können und neue umweltfreundliche Technologien und Produkte für einen großen und globalen Markt verfügbar gemacht werden können. Das Wertschöpfungspotenzial des Projekts beläuft sich bis zum Jahr 2030 auf mehrere hundert Millionen Euro, wobei ein erheblicher Teil dieses Potenzials voraussichtlich realisiert wird, wenn Hurtigruten Norwegen einen Vertrag über den Neubau des ersten emissionsfreien Schiffs unterzeichnet.

„Sea Zero“-Projekt-Partner:

  • Hurtigruten Norwegen
  • SINTEF
  • Cavotec SA
  • VARD
  • Brunvoll
  • Plug
  • Corvus Energy
  • DNV
  • Sustainable Energy Catapult
  • Teknotherm
  • Jotun
  • Sjøfartsdirektoratet
  • Bergen Havn
  • Norske Havner

Über das Sea Zero Projekt

Das Projekt „Sea Zero“ strebt an, bis 2030 einen emissionsfreien Personen- und Güterverkehr entlang der norwegischen Küste zu ermöglichen, indem emissionsfreie Postschiffe für Hurtigruten Norwegen entwickelt und ihre Machbarkeit gezeigt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen sowohl Maßnahmen zur Energieeffizienz (Schiffskonstruktion und -betrieb) als auch zur Energieversorgung (Treibstoff und Emissionen) ergriffen werden. Darüber hinaus erfordert die Anwendung einiger Technologien die Weiterentwicklung der Hafeninfrastruktur (zum Beispiel Ladestationen).

Einige dieser Technologien sind weitgehend ausgereift, bedürfen aber noch weiterer Forschungs- und Entwicklungsarbeit für den weiteren Ausbau, die Anpassung an die Schifffahrt und entsprechende Optimierung. Andere Technologien sind weniger ausgereift und erfordern mehr Grundlagenforschung. Das Projekt wird unterstützt von Industrieakteuren und Institutionen aus den Bereichen Forschung und Entwicklung mit breitem Fachwissen und Produkten/Dienstleistungen in den Technologiebereichen, die als entscheidend für den Erfolg angesehen werden.

[1] Menon Report 2022: „Grønn Maritim 2022 – Teknologi, utslipp, verdiskaping og sysselsetting“